Corona-Pandemie – Aufarbeitung

Medizinischer-Verstand

neben menschen-Verstand

Neben meinem medizinischen Verstand bin ich erfreulicherweise auch mit etwas Menschen-Verstand ausgestattet. Und diese beiden stellen mir andauernd Fragen.

Corona-Antikörper-Tests

Seit drei Monaten schon teste ich in meiner Praxis zusammen mit einem Spezial-Labor in Augsburg Antikörper gegen das Corona-Virus. Ich wollte mir selbst ein Bild davon machen, wie es um die Immunsituation der Menschen gegen das Virus bestellt ist, anstatt unreflektiert zu übernehmen, was in den Medien berichtet wird. Mittlerweile haben wir ca. 180 ELISA Labor-Tests gemacht – bei einigen Probanden sogar zwei Tests im zeitlichen Versatz von ca. vier Wochen, um auch eine verzögerte Immunantwort abzubilden. Nun kollidiert bei den Labor- Ergebnissen an einigen Stellen der medizinische Verstand mit dem Menschen-Verstand. Das ist in der Medizin zwar des Öfteren der Fall aber im Corona-Kontext von besonderem Interesse, wie ich finde. Die gesamte wissenschaftliche Welt ist gerade dabei, besser zu verstehen, was wirklich los ist mit dieser pandemischen Erkrankung.
Die Tests in meiner Praxis waren „ganz normale“ Antikörpertestungen bei völlig unterschiedlichen Personen mit entsprechend unterschiedlichen Anamnesen und erfüllten innerhalb des Praxisablaufes keine standardisierten Studienbedingungen. Trotzdem werfen die Ergebnisse interessante Fragen auf:
Innerhalb von Familien, die zu dritt, zu viert, zu fünft gemeinsam wochenlang zu Hause in Quarantäne waren, haben sich in keinem einzigen der mir bekannten Fälle ALLE Mitglieder der häuslichen Gemeinschaft auf immunologischer Ebene durch Antikörper nachweisbar angesteckt. Oft genug sogar garkeiner, obwohl eine Person in der Familie einen positiven PCR Abstrich-Test hatte. Zusätzlich sehen wir das Phänomen, dass die durch die Tests festgestellte Immunantwort, also die Art der Immunglobuline, nicht unbedingt dem entspricht, was man erwarten würde. Auf ähnliche Ergebnisse kam, und das sogar unter Studienbedingungen, übrigens auch die Heinsberg-Studie von Prof. Streek.
Wenn nun das Virus so extrem ansteckend ist, dass für uns alle eine Masken Pflicht notwendig sein soll, wieso stecken sich dann während „Stay at home“ nicht ALLE Mitglieder eines Haushaltes an? Noch nicht mal im März innerhalb der damals noch meist geschlossenen Räume. Noch nicht mal Paare untereinander? Und wenn offensichtlich dem nicht so ist, warum müssen wir uns dann weiterhin voneinander fernhalten und zusätzlich mit Masken herumlaufen, sogar zum jetzigen Zeitpunkt noch, zu dem es rein aufgrund der Infektionszahlen schon fast unmöglich ist, sich überhaupt noch irgendwo anzustecken?

Unser geniales Immunsystem

Eine mögliche und naheliegende Schlussfolgerung aus den Testergebnissen ist auch, dass die oben genannten Antikörper-Labor-Ergebnisse bei der Frage nach Ansteckung und Immunität doch irgendwas mit dem Immunabwehr der beteiligten Personen zu tun haben. Oder sogar mit der grundsätzlichen Immunantwort auf Corona-Viren. Möglicherweise wird aus den unterschiedlichsten immunologischen Gründen einfach nicht jeder krank. Da wäre dann schon gleich die nächste Frage, die den Menschen-Verstand mit dem medizinischen Verstand konfrontiert: Seit Monaten wird über das Virus diskutiert. Und über die Folgen für die Gesundheit. Und für die Folgen für die Wirtschaft. Und über Risikogruppen. Und über Impfungen. Und über die entstandenen Kosten auf allen Ebenen. Aber in keiner Sendung oder in anderen Beiträgen der großen Medien habe ich etwas gehört über unser geniales menschliches Immunsystem und wie es mit einer Virusinfektion zurechtkommt.
WARUM eigentlich nicht? Wir sind nicht machtlos gegen Viren! Ganz im Gegenteil – wir haben das beste Mittel gegen Viren jederzeit und immer parat: Unser Immunsystem – und fürs Immunsystem kann man was tun! Richtig viel kann man sogar dafür tun. Schon im März habe ich die großen TV-Sender angeschrieben, man möchte doch bitte auch mal einen Immunologen zu Wort kommen lassen … nichts … nicht mal eine Antwort. Großes Schweigen zum Thema „wie kann sich jeder effektiv wappnen gegen Virusinfektionen“? Weiterhin und bis heute Reglementierungen, die totale mediale Konzentration auf das Virus, weiterhin mediale und politische Panikmache. Sehr ungünstige Faktoren fürs Immunsystem sind Stress und Angst. Diese Zusammenhänge sind bekannt in der Medizin.

Stress und Angst machen krank

Im vergangenen Jahr habe ich zusammen mit einem Kollegen aus Bremen ein Buch im GU, Gräfe und Unzer, Verlag veröffentlicht, das sich unter anderem auch mit diesem Thema ausführlich beschäftigt. Der Titel ist „Das Parasympathikus Prinzip – Wie wir mit wenigen Atemzügen unseren inneren Arzt fit machen“. Wohin soll uns denn nun also eigentlich die überall präsente Panikmache bringen? Und wo bleibt die nötige Gegenregulation dazu? Ist denn „Angst machen“ anstatt „Mut zu machen“ und Lösungswege aufzuzeigen eine schlaue Sache? Das Ergebnis dieser Panikmache sehe ich täglich. Viele Menschen sind mittlerweile völlig verängstigt, fast panisch unterwegs. Ich habe meine über alles geliebten drei Kinder über die Kinderjahre hinweg mit viel Engagement beim Großwerden unterstützt. Lebenstüchtige Erwachsene wurden die drei sicher nicht durch „Angstmachen“. Sollen wir Bürger nicht lebenstüchtig sein, oder wie ist diese einseitige Fokussierung der Politik und der Medien auf Angst und Reglementierungen zu verstehen? Mit dem Begriff Kompetenzentwicklung kann man die geltenden Regeln und Maßnahmen wirklich nicht beschreiben. Was soll das? Hält man uns alle für zu dumm, um selbst dafür zu sorgen, gesund zu sein und zu bleiben? Oder sind wir uninformiert?

Schutz der Risikogruppe

Und schon sind wir beim nächsten Menschenverstand-Thema: In meiner Familie gibt es, wie in allen Familien, Personen, die aufgrund Ihres Alters nach der geltenden Einschätzung der Bundesregierung einer Risikogruppe angehören. Diese Familienmitglieder haben entsprechend viele Jahrzehnte Lebenserfahrung, sind bestens bei Verstand und man kann selbstverständlich und immer gerne mit ihnen sehr differenziert sprechen. Das ist übrigens bei den allermeisten Menschen so … sogar auch, wenn sie schon über 70 Jahre alt sind (!). Nun frägt sich mein Verstand, ob diese Gruppe der Mitmenschen überhaupt schon gefragt worden ist, ob sie „besonders geschützt“ werden will. Ob sie es für richtig hält für diesen „fraglichen Schutz“, der unter anderem leider auch darin besteht, ein ganzes Land voller Menschen, die in die Schule gehen, die arbeiten, die ihre Steuern und ihre Beiträge in die Rentenversicherung zahlen wollen, wirtschaftlich und gesellschaftlich an die Wand zu fahren? Meine Gesprächspartner aus dieser Gruppe haben diese Frage allesamt mit NEIN beantwortet. Und, um der Kritik an dieser Stelle schon mal vorzubeugen: Nein, auch diese Gespräche wurden nicht geführt und ausgewertet unter Studienbedingungen. Es waren einfach „nur“ zwischenmenschliche und ärztliche Gespräche – mit Sicherheitsabstand und in der Praxis natürlich auch mit Mund-Nasenschutz, wie in Bayern verordnet.
Viele ältere Menschen haben auch Patientenverfügungen ausgefüllt. Man hat sich also mit dem Thema, lebensbedrohlich krank zu werden, auseinandergesetzt. Auch einige meiner Patienten habe ich erklärend schon lange vor Corona dabei unterstützt, die komplizierten Texte auf diesen Formularen zu verstehen. Nicht einer war dabei, der mir gesagt hätte, er möchte in seinem betagten Alter im Falle einer nicht abwendbar mit dem Tod endenden Erkrankung wochenlang an eine Beatmungsmaschine. Es war auch keiner dabei, der mir gesagt hätte, er möchte UNGEFRAGT allein eingesperrt sein in einem Zimmer in einem Pflegeheim ohne Besuch, ohne Kontakt zu anderen, ohne zeitliche Perspektive auf ein Ende der Maßnahmen und minimal-versorgt von fremden Menschen hinter Masken seine vielleicht letzten Wochen oder Monate verbringen. Oder ganz allein sterben.
Wurden unsere älteren Mitbürger denn in der ganzen Zeit überhaupt angehört zu den Maßnahmen, die man für sie vorgesehen hat? Diejenigen aus dieser „Risikogruppe“, mit denen ich gesprochen habe, wollten größtenteils nicht mal, dass man für sie einkaufen geht. Trotz aller bestehender Gefahr wollen sie das nicht. Sie erledigen das nach wie vor selbst.
Beim Einkaufen werden selbstverständlich Gesichtsmasken benutzt – oft genug völlig falsch und damit möglicherweise eher gesundheitsgefährdend als nutzbringend. Der Schaden für die Gesundheit entsteht dabei auch deshalb, weil sich ältere Menschen nicht mehr ganz so leicht damit tun, sich an veränderte Bedingungen anzupassen und gerade auch beim falschen Atmen schnell aus der Puste kommen – mit allen Folgen für den Gesundheitszustand.

Sinn und Un-Sinn der Masken?

Ein- und Ausatmen ist wichtig – sonst überleben wir nicht. Das dürfte jedem einleuchten. Über die Wichtigkeit, das WIE beim Atmen auch richtig zu machen, kann man viel in unserem Buch erfahren. Ganz wichtig ist dabei eben das AUSATMEN. Blöderweise ist unsere Ausatemluft „seit neuestem” kontaminiert – das war übrigens noch NIE anders! Raus muss diese kontaminierte Luft aber trotzdem. Ausatmen ist nun aber gefährlich, haben wir alle gelernt – ein Dilemma. Deshalb tragen wir alle Masken. Was macht nun die Maske eigentlich? Brillenträger können diese Frage schon nach einer Sekunde Maske-Tragen beantworten: Sie leitet den größten Teil der Ausatem-Luft samt den gefährlichen Aerosolen einfach in eine andere Richtung um und anschließend in den Raum: nach oben an die Brillengläser, nach unten und zu den Seiten hinaus – je nachdem, wo und wie falsch oder richtig wir die Maske tragen. Und dann ist die böse Luft mit den Aerosolen eben auch wieder in unserer Umgebung angekommen – wo ist also der Unterschied zum „keine Maske tragen“? Für ein Vermeiden der Aerosole in der Luft müssten wir alle am besten aufhören zu atmen, was ich für nicht besonders gesundheitsfördernd halte. Schon das behinderte Atmen macht uns krank. Reicht denn für das Eindämmen der gefährlichen Aerosole nicht einfach Abstand zu halten, viele Tätigkeiten nach draußen zu verlagern und gelegentlich zu lüften? Dann könnten wir uns alle endlich wieder anlächeln und uns gegenseitig Mut machen, wie das die Evolution für Mitglieder in einer Gruppe genau auf diese Art und Weise vorgesehen hat.

Medizinsches Material und vorausschauendes Denken

Und noch ein letztes Thema, das auch mit den Masken zu tun hat: Im Januar habe ich – genau wie alle anderen – die Bilder aus Wuhan gesehen. Gleichzeitig beobachtete ich, dass weiterhin ganz normal Flüge von China in die restliche Welt durchgeführt wurden. Mein medizinischer und mein Menschen-Verstand waren sich hier übrigens einig: Ich habe schon im Januar eine überschaubare Menge medizinischer OP-Masken, FFP2 Masken, Hände- und Flächendesinfektion bestellt und tatsächlich schon zwei Tage später geliefert bekommen. Und dazu bestellte ich gleich noch ein Auto-Schild mit der Aufschrift „Arzt im Einsatz“ für den Fall einer Ausgangssperre. IM JANUAR ! Und ich habe keinen Gesundheitsminister, kein Robert-Koch-Institut und keinen Virologen an meiner Seite, die mich beraten würden. Nur eine kleine Arztpraxis in Bayern. Und tatsächlich: Im Januar war es auch noch ganz einfach möglich, diese minimal-Ausstattung zu völlig normalen niedrigen Preisen einzukaufen. Das war noch bevor man die entsprechenden Vorräte ins Ausland verkauft hat.
Ein sehr guter Freund von mir, den ich für seinen Verstand sehr schätze, sagt oft folgenden Satz, der mich immer wieder zum Schmunzeln bringt:
Herr wirf Hirn vom Himmel … und bitte triff nicht immer mich.
Hier kommt noch eine kleine Ergänzung, weil der Eine oder die Andere von diesem letzten Satz irritiert war: Der sollte mit einem Augenzwinkern verstanden werden. Eigentlich wollte ich damit sagen, dass es immer hilfreich ist, wenn jeder von uns selbst denkt und das Denken nicht nur den anderen überlässt. Das gilt selbstverständlich auch für diesen Post. Mit Arroganz hat das nichts zu tun – aber ja – ich gebe zu, man könnte diesen letzten Satz so auffassen – er war aber nicht so gemeint.
Gsund bleim, alle miteinand…
Dr. med. Ursula Eder

Medizinerin

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